Gefangen im Schmerzkreislauf
Bei körperlichen Schmerzen reagieren viele Leute gleich. Sie machen einfach– nichts! Rappeln sie sich doch zum Besuch bei Arzt oder Physiotherapeut auf, wird dort häufig nur symptomatisch behandelt. Doch wer die Ursachen des Schmerzes nicht kennt, hat langfristig keine Chance gegen ihn. So brichst du aus dem Schmerzkreislauf aus.
Symptom versus Ursache – wo liegt der Unterschied?
Ein Symptom ist ein Zeichen – das sichtbare, spürbare Merkmal einer Krankheit zum Beispiel. Eine Grippe etwa zeigt sich unter anderem durch Fieber, bei einer Allergie kann ein Ausschlag entstehen und bei einer Bewegungseinschränkung spüren wir oft Schmerzen. Beobachten wir eines dieser Symptome an uns selbst, sollten wir uns immer die Frage stellen: Welche Ursache steckt dahinter? Was war der Auslöser? Bei einer Grippe ist meist ein geschwächtes Immunsystem verantwortlich, das wiederum auf mangelhafte Ernährung, fehlende Bewegung oder zu wenig Sonne zurückzuführen ist. Bei einem Problem, das den Bewegungsapparat betrifft, kann es hingegen sein, dass die Beweglichkeit, zum Beispiel eines Gelenkes, eingeschränkt ist.
Das Problem: Heutzutage werden hauptsächlich die Symptome bekämpft. Medikamente senken das Fieber. Eine punktuelle Massage, Tape oder Wärmepflaster lindern Schmerzen. Meistens jedoch treten diese nicht genau dort auf, wo die Ursache zu finden ist. Die vermeintliche Besserung hält daher nicht lange an und die Symptome kehren schnell zurück.
Beweglichkeit und Schmerzen hängen oft eng zusammen
Stell dir vor, dein Knie schmerzt beim Laufen. Eine häufige Ursache dafür ist eine Bewegungseinschränkung des Sprunggelenks oder der Hüfte. Das Knie muss in diesen Fällen nämlich bei jedem Schritt eine Kompensationsbewegung machen. Wenn du dein Knie nun tapst, mit schmerzmildernden Spritzen, Kortison oder ähnlichem behandeln lässt, löst du das Problem nur vorübergehend. Früher oder später wird der Schmerz zurückkommen.
Ganz ähnlich verhält es sich bei den klassischen Rückenschmerzen, die häufig im Bereich der Lenden- oder der Nackenwirbelsäule auftreten. Die Ursache kann hier eine eingeschränkte Hüftbeweglichkeit sein, ein überspannter Hüftbeuger oder eine Oberschenkelmuskulatur, die zu sehr gespannt ist. Obwohl der Körper dadurch in seiner Beweglichkeit eingeschränkt ist, bewegst du dich weiter. Die Bewegung muss folglich irgendwie ausgeglichen werden, zum Beispiel durch die Lendenwirbelsäule, die nach einiger Zeit schmerzen wird, weil sie überlastet ist. Auch wenn die Brustwirbelsäule in ihrer Rotation eingeschränkt ist, kann dies Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule bewirken. Es gäbe noch unzählige andere Beispiele, wie Beweglichkeit und Schmerzen zusammenhängen.